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Ein
muskulöser Körper gleitet leichtfüßig und fast geräuschlos
durch den Raum. Das seidig glänzende Äußere, lässt die
Kraft und die Muskeln darunter nur erahnen. Jede Bewegung
eine Komposition aus Grazie, Anmut und Eleganz. Lange
kraftvolle Beine, lassen fast jeden Schritt zu einem
kleinen Kunstwerk werden...... Eine Szene aus einer mitreißenden
Ballettaufführung? Nein! Die Rede ist hier von einer
Katze. Nicht irgendeiner Katze, sondern von einer Türkisch
Angora, der ältesten Rassekatze der Welt, Urmutter und
Bausteinchen vieler aus ihr entstandener, langhaariger
anderer Rassen. So zusagen, der Ursprung.
Ursprünglichkeit
ist nur eine der vielen hervorzuhebenden Eigenschaften
dieser Rasse. Instinktsicherheit begleitet sie durchs
Leben und lässt Geburtsschwierigkeiten, Aufzuchtsprobleme
und Unsauberkeit zu Fremdwörtern in ihrem Wortschatz
werden. Selbst in menschlicher Obhut aufgezogene Türkisch
Angoras, haben das Beutejagen und Erlegen noch nicht
verlernt und beglücken Ihren Menschen, wenn sie die Möglichkeit
haben gerne einmal mit selbstgefangenen
Frischfleischportionen.
Die Türkisch Angora ist eine sehr unkomplizierte
Katzenrasse. Aufgeweckt, neugierig und intelligent beschäftigt
sie ihren Menschen, wann immer sie es möchte. Bällchen
apportieren, Geschichten erzählen, Dauerschnurren und
–schmusen sind nur einige Höhepunkte aus Ihrem
Programmangebot. Sie ist eine ideale Familienkatze. Gutmütig,
anhänglich und ihrem Menschen voll vertrauend verzeiht
sie auch so manch ungeschickter Kinderhand einmal einen
groben Stuppser.
Ihr einzigartiger, gutmütiger Charakter ist schon seit
Jahrhunderten bekannt. Bereits im 16. Jahrhundert brachten
Handelsleute und Seefahrer einige halblanghaarige weiße
Angoras aus Kleinasien nach
Frankreich und England. Dort fanden diese außergewöhnlichen
Katzen reges Interesse bei Adeligen und an Fürstenhöfen.
Ende des 19. Jahrhunderts waren viele der halblanghaarigen
Schönheiten auch in mittleren Gesellschaftsschichten zu
finden. Andere Halblanghaarkatzen, überwiegend aus dem
asiatisch-/russischen und amerikanischen Gebieten
gesellten sich dazu und wurden miteinander verpaart. Über
die Zeit wurde so die Perserkatze geschaffen, die zu
dieser Zeit natürlich noch ganz anders als heute aussah
und damals auch noch Angora genannt wurden. Mit Aufkommen
des Persers geriet die Türkisch Angora immer mehr ins
Hintertreffen. Stammbäume
in denen mehrere Rassenmischungen zu finden waren, überwogen
zu diesem Zeitpunkt. Die Türkisch Angora wurde so lange
in Perserzuchtprogrammen eingesetzt, bis der Persertyp
dominierte. 1899 wurde letztmalig öffentlich über eine
reine Türkisch Angora berichtet, danach geriet diese
Rasse in Vergessenheit und war in Europa und den USA nicht
mehr so einfach reinrassig erwerbbar.
In den 60er Jahren ging der Bestand reinrassiger Türkisch
Angoras selbst in ihrem Heimatland der Türkei auf ein
bedrohliches Maß zurück. Einige wenige Exemplare wurden
dort in den Zoos von Ankara und Istanbul gehalten um den
Fortbestand dieser Rasse zu gewährleisten. Gezielte
Zuchtprogramme der türkischen Tiergärten und eine
handvoll in die USA exportierter Türkisch Angoras
verhinderten den bevorstehenden Exitus dieser natürlichen
Rasse.
Natürlich ist nicht nur ihr Wesen, sondern auch Ihr
Aussehen. Weit ab von durchgezüchteten, vom Menschen
kreierten Modekatzen,
ist sie trotz aller Ursprünglichkeit etwas Besonderes.
Eine Türkisch Angora sollte einen harmonischen, eleganten
Gesamteindruck machen. Ihren gleichmäßigen, keilförmigen
Kopf, mit den mandelförmigen Augen, zieren große,
aufrecht gestellte Ohren. Der elegante, anmutige Körperbau
der Türkisch Angora, sollte das Gesamtbild dieser
grazilen, mittelgroßen Rasse abrunden. Muskulös und
dennoch feingliedrig, umspielt von ihrem seidigen,
halblanghaarigen Fell gleichen sie graziösen Ballerinas.
Die Türkisch Angora bei allen Vereinen in den
traditionellen Farben: Weiß, Schwarz und Rot, die verdünnten
und Silbernen Varietäten dieser beiden Farben, mit und
ohne Scheckung und mit und ohne Tabby, anerkannt.
Als Besonderheit möchte ich noch einmal auf ihr Fell
eingehen. Die Türkisch Angora wird zu den
Halblanghaarkatzen gezählt. Ihr mittellanges Fell ist im
Sommer deutlich kürzer als im Winter. Das liegt an den
heißen Sommern und den kalten Wintern der kaukasischen,
bzw. anatolischen Berggebiete, so ist sie an ihren natürlichen
Lebensraum optimal angepasst. Das Fell ist ausgesprochen
pflegeleicht, da ihm weitgehend das oftmals filzende
Unterfell fehlt. Häufiges Kämmen oder Bürsten ist
demnach nicht notwendig, was allerdings nicht heißt, dass
die Türkisch Angora es dennoch nicht genießen würde.
Eine
Bitte jedoch zum Schluss. Die Türkisch Angora liebt die
Gesellschaft, sie mag ungern über eine längere Zeit
alleine gelassen werden. Wenn Sie berufstätig sind und
vorhaben ihr Herz an diese fantastische Rasse zu
verlieren, dann sollten Sie sich Ihrer zukünftigen Katze
zu liebe gleich für zwei Exemplare entscheiden. Die
Angora eignet sich vorzüglich zur Vergesellschaftung mit
anderen Rassen. Nur sehr selten zieht eine Türkisch
Angora eine Einzelhaltung vor und aus eigener Erfahrung
kann ich Ihnen sagen, dass man an zwei Angoras auch
doppelt soviel Freude hat und so mancher Katzenliebhaber,
diese Freude im Laufe der Zeit auch dreifach oder vierfach
geniest.
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