Stammbaum
Pedigree

Remmington war ein ungefähr ein Jahr alter Kastrat, als er ein neues Zuhause bei vermeintlich netten Leuten fand. Ich hatte mit schon damit abgefunden gehabt, dass er auf Lebenszeit bei uns bleiben würde, da Remmington eine dumme Angewohnheit hatte: Er fraß, nagte und kaute mit Vorliebe an Stoffen. Vorzugsweise Baumwolle oder Tierfell, ungerne an synthetischen Stoffen. Fraß er letzteres reagierte er mit Durchfall auf die ungewohnte Nahrung, so dass diese Stoffart von uns aus seinem Umfeld verbannt wurde. Umfangreiche Blut- und Kotanalysen ergaben keine krankhafte Ursache für sein Verhalten und wir fanden uns mit seiner schlechten Angewohnheit und seinem Tick ab. Im Verlaufe der Zeit mussten wir zudem feststellen, dass sie sich bei liebevoller Zuwendung und artgerechter Beschäftigung deutlich minimierte.

Wie schon erwähnt, meldete sich ein Pärchen bei mir, welches sich für Remmington interessierte. Ich erzählte Ihnen von seinem Fehlverhalten und die Probleme die dieses Verhalten zwangsläufig mit sich bringt. Dieses Pärchen erzählte mir, dass sie aktiv im Tierschutz tätig sind und schon so manchem fehl verhaltenden Tier helfen konnten. Außerdem hätten sie einen Hunde, der ebenfalls Stoff fressen würde, so dass sie haushaltsmäßig sowieso schon darauf eingestellt wären. Es klang wie ein ideales Plätzchen für Remmington, ich konnte mein und Remmingtons Glück kaum fassen!

So zog er Ende August in ein neues Zuhause. Insgesamt dreimal rief ich diese Leute an, immer wurde mir bestätigt, dass es Remmington gut gehen würde und keine Probleme da wären. Ca. 1,5 Monate nachdem er in seinem neuen Heim war, rief mich mein Tierarzt nachmittags auf meinem Handy an, da ich mich auf einer längeren Autofahrt befand und nicht Zuhause war. Er sagte mir, dass die Besitzerin von Remmington angerufen habe und von ihm eine Auskunft haben wollte. Er wusste genau, um welchen Kater es sich handelt und bat mich um Befreiung von der tierärztlichen Schweigepflicht.

Nachdem mein Tierarzt mit den Besitzern gesprochen hatte, rief er mich an und erzählte mir kurz worum es ging. Angeblich würde es Remmington schlecht gehen, er hätte 200g abgenommen. Angeblich hätte er eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, Tablette für die Erkrankung würden nicht helfen (Anm.: weil er vielleicht gar keine Bauchspeicheldrüsenentzündung hatte!). Mein Tierarzt stellte verschiedene Fragen, vor allem nach den Tests, die schon erfolgt sind. Er sagte ihnen, dass diese Tests nicht ausreichen würden um daran diese Diagnose fest zu machen oder um gar eine Einschläferung zu rechtfertigen. Er sagte Ihnen, welche Tests noch gemacht werden müssten und dass sich die Erkrankungssymptomatik nicht unbedingt nach einer Bauchspeicheldrüsenentzündung anhören würde.

Mein Gott!! Diese Leute sprachen von Einschläfern! Da ich unterwegs war und keine Nummer dabei hatte, nahm ich mir vor, sie gleich Abends anzurufen und notfalls Remmington zurückzunehmen. Als ich gegen Abend gerade Zuhause angekommen war, riefen mich die Besitzer von Remmington an. Sie sprachen von Bauchspeicheldrüsenentzündung und ich sagte Ihnen, dass dies doch noch gar nicht erwiesen ist und das sie doch noch mehr Tests machen müssten! Ebenfalls würde doch dagegen sprechen, dass die Tabletten gegen Bauchspeicheldrüsenentzündung nicht helfen würden. Dann wurde mit einemmal eingelenkt, dass Remmington ja sowieso kein lebenswertes Leben mehr hätte, da er bei Ihnen im Bad leben müsste, schließlich würde er alles ankauen. Noch nicht einmal einen Bademantel oder Handtücher könnte man rumliegen lassen. MMhhhh..... da lief also der Hase lang. Okay... kein Problem, ich wollte Remmington zurücknehmen. Als ich das anbot, wurde mir gesagt, dass er TOT sei. Gleich am Nachmittag eingeschläfert!!!!!!

Ich konnte es nicht fassen und mir verschlug es die Sprache! Ich hatte keine Gelegenheit ihn zurückzunehmen. Er könnte und würde heute noch leben, davon bin ich fest überzeugt! Unglaublich! Weder ich noch die Züchterin wurden von den Problemen oder der bevorstehenden Einschläferung informiert und das ganze geschah eineinhalb Monate nachdem ich einen putzmunteren fröhlichen Remmington abgegeben hatte!

Ich sagte diesen Leute sehr genau, was ich von ihrer Handlungsweise hielt und bat um eine Obduktion, die ich zahlen wollte. Diese wurde mir verweigert ("schließlich sollte der arme Kerl nun seine Ruhe haben")...

Mittlerweile züchten diese Leute, mit einer älteren Zuchtkatze, die sie bereits ausgewachsen aus einer anderen Zucht übernommen haben, mit einer Katze, deren Farbe noch nicht anerkannt ist und die zu einem großen Teil aus anderen Rassen zusammengemixt ist und einem Kater aus ähnlichen Linien.

Ehrlich gesagt, ich hätte auch nichts anderes erwartet!

Noch was... Remmington habe ich kostenlos abgegeben. Im Kaufvertrag wurde seine Unart festgehalten, wichtige Testergebnisse habe ich in Kopie übergeben.

Dies sind Fotos von Remmington, die kurz vor seinem Umzug entstanden sind. Ein gesunder, aktiver, lebhafter Kater. Diese Fotos, verglichen mit dem Foto auf der Homepage seiner letzten Besitzer sprechen für sich!

Auf der Ausstellung am Tage seines Umzuges, gewann Remmington den Titel "Best in Show" und wurde bester TUA Kastrat. Sein Richterbericht bestätigt seine ausgezeichnete Kondition.

Nachtrag, 27.07.2004:

Ich bitte von Eintragungen in meinem Gästebuch bezügl. des Todes von Remington abzusehen, da alle Eingetragende anschließend von Frau R. angeschrieben wurden. In diesen mails behauptet Frau R. unter anderem, dass mein Tierarzt gesagt hätte, dass ihm Remington nur ein einziges Mal vorgestellt wurde. Diese Behauptung ist unwahr und wurde von meinem Tierarzt niemals gemacht. Remington wurde ihm am
16.01.04: Blutbild, Tollwutimpfung
12.05.04: Entnahme einer Kotprobe, Einsendung nach Laboklin, Große Analyse, Herstellung eines Schluckvaccines
17.06.04: Allgemeine Untersuchung mit Beratung
13.08.04 Kastration
vorgestellt.

Eine entsprechende Bescheinung hat mein Tierarzt mir ausgestellt und ist hier zu finden. (Klick auf die Miniatur zur Vergrößerung)

Komplette Untersuchungsbefunde hat mir mein Tierarzt noch mal in Kopie zugesandt und können bei Bedarf eingesehen werden.

Kein Befund deutete jemals auf eine ernsthafte Erkrankung hin. Weitere Untersuchungstermine waren nicht notwendig, da Remington bei uns ansonsten gesund, glücklich und lebhaft war.

 

 

Verein Datum Ort Richter Erfolg
ITAVC 16.03.03 Mülheim Shep V1
nom. für BIS
ICC e.V. 14.06.03 Dortmund Schildan-Maschke CAC
ITAVC 09.08.03 Herne Shep CAC
ITAVC 10.08.03 Herne Ockenga CAC
nom. für BIS
Best in Show
RVDE 23.08.03 Oldenburg Krediet CAP
nom. BIS
Best in Show
Bester TUA Kastrat der Sondershow

 

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